Orthomolekulare Medizin
Die orthomolekulare Medizin oder auch funktionelle Ernährungsmedizin ist eine ergänzende Untersuchungs- und Behandlungsmethode, die auf den Chemie-Nobelpreisträger Linus Pauling zurück geht. Der Begriff stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet soviel wie richtige Moleküle. Im Mittelpunkt orthomolekularmedizinischer Diagnostik und Therapie steht die Annahme, dass Mangelzustände oder Missverhältnisse lebensnotwendiger Mikronähr- oder Vitalstoffe wie z.B. Vitaminen, Spurenelementen, Mineralstoffen, aber auch Fett- und Aminosäuren, sowie sekundären Pflanzenstoffen, für die Entstehung und den Verlauf zahlreicher Krankheitszustände eine wichtige Rolle spielen. Dabei ist es entscheidend, dass die orthomolekulare Medizin eine leitliniengerechte Behandlung nach anerkannten Diagnostik- und Therapiestandards in keiner Weise ersetzt. Als sinnvolle Ergänzung kann sie jedoch die herkömmlichen Behandlungsmethoden unterstützen oder Begleiterscheinungen und Nebenwirkungen standarisierter Therapieverfahren verhindern oder abmildern. Ein gutes Beispiel hierfür sind Störungen im Mikronährstoff-Stoffwechsel im Zuge der Einnahme verschiedener Medikamente wie z.B. Magenschutztabletten (Pantoprazol, Omeprazol etc.), Diabetesmedikamenten (Metformin, GLP-1 Agonisten, die sog. Abnehmspritzen), Antidepressiva (Citalopram, Venlfaxin etc.), Schmerzmitteln (Ibuprofen, ASS etc.), Wassertabletten (Torasemid, HCT etc.), Kortisonpräparaten, Verhütungsmitteln oder Cholesterinsenkern (Atorvastatin, Rosuvastatin etc.).
Im Rahmen einer ausführlichen Anamnese werden Beschwerdebild und Symptome eingehend besprochen und analysiert. Hierbei spielen auch ernährungsmedizinische Fragestellungen wie Ernährungsweise, spezielle Kostformen, Unverträglichkeiten, aber auch Erkrankungen, sowie eingenommene Medikamente eine wichtige Rolle. Im Anschluss daran werden gemeinsam die weiteren diagnostischen Schritte festgelegt. Diese umfassen in der Regel neben dem Ausschluss organischer Erkrankungen eine umfangreiche Labordiagnostik, die wir in Zusammenarbeit mit einem Speziallabor in Mainz (GANZIMMUN Diagnostics GmbH) durchführen lassen.
Hieraus ergeben sich die notwendigen therapeutischen Konsequenzen, die in der Supplementation (Ergänzung) der unzureichenden oder im Missverhältnis stehenden Vitalstoffe bestehen. Art und Dosierung der Supplementation ergibt sich dabei aus der schwere der laborchemisch nachgewiesenen Mangelzustände oder Missverhältnisse. Dabei steht die orale Gabe in Form von Tabletten, Kapseln etc., die intramuskuläre Injektion oder auch hochdosierte, intravenöse Infusionen zur Auswahl. Der Behandlungsverlauf wird nach individuell festgelegten Intervallen laborchemisch und im Rahmen eines ärztlichen Gesprächs- und Untersuchungstermins bis zum Erreichen eines zuvor gemeinsam definierten Therapieziels regelmäßig kontrolliert.
Sowohl die Diagnostik, als auch die Therapie im Rahmen einer orthomolekularmedizinischen Behandlung sind nicht Bestandteil der gesetzlichen Krankenversicherung und werden als individuelle Gesundheitsleistung angeboten. Sprechen Sie uns gerne an und vereinbaren Sie einen Termin.